Schauen wir uns die beiden noch ausstehenden Ansätze zur Optimierung aus der Adobe-Studie (zusammen mit Econsultancy verfasst) an: (Content Marketing / Inbound Marketing; On-Site-Suche; Automatisierte Empfehlungen; Mobilgerechte Optimierung von Sites; Social Media Aktivitäten)
Mobilgerechte Optimierung von Sites
Optimierungshebel: Mehr und bessere Kundenerlebnisse für Mobile Nutzer steigern die Conversion Rates
Im Grundsatz ist die Optimierungsthese „mehr Arbeit in die mobilgerechte Optimierung von Websites stecken und man erhält bessere Conversion Rates“ leicht damit zu bejahen, dass eben die Anzahl und der Anteil der Mobilen Nutzer stetig steigt.
Überraschend ist die Information aus der Adobe-Studie, dass fast die Hälfte der befragten Unternehmen noch immer nicht über eine für Mobilgeräte optimierte Website bzw. über eine mobile App verfügt – sich also ausschließlich auf die Desktop-Lösung verlässt. Hier herrscht zwingend großer Nachholbedarf.
Aber auch wenn Mobile Varianten vorhanden sind gibt es immer noch weiteren Optimierungsbedarf, denn: laut Studie liegt bei 57% der Unternehmen die Conversion Rate für Mobilgeräte bei unter 1%.
Diese Conversion Rate ist hingegen bei Unternehmen, die auch in die Optimierung der mobilgerechten Lösungen investieren ungleich höher. Die Wahrscheinlichkeit Conversion Rates von über 5% zu erreichen ist drei mal höher als ohne diese Investitionen. Noch höhere Konversionsraten erreichen diejenigen Unternehmen, die sowohl eine für Mobilgeräte optimierte Site als auch eine mobile App anbieten – und diese wiederum durchgehend optimieren.
In Summe lässt sich festhalten: der Trend hin zu Mobilen Lösungen ist ungebrochen und wird auch in Zukunft eher noch zu- denn abnehmen. Sind Unternehmen in diesem Bereich nicht aktiv, so vergeben sie sich einen großen Teil des Geschäfts. Mobile Lösungen müssen den Bedingungen der Mobilen Geräte angepasst sein und ein direktes, schnelles Kundenerlebnis bieten. Möglichkeiten dies zu erreichen gibt es viele. Inhaltlich ist das auch vom einzelnen Unternehmen abhängig und dort von der Frage „was aus meinem Leistungsspektrum kann ich unkompliziert und direkt für mobile Nutzer bereitstellen?“. Technisch sind z.B. Tools wie Chayns oder Vorgehensweisen wie das Responsive Design hilfreich.
Social Media Aktivitäten
Optimierungshebel: Interaktion und Analyse – die Conversion Rate steigern und dies auch sehen
Adobe beginnt sein Studienergebnis zum Thema Social Media Aktivitäten mit dem Satz „Möglicherweise haben sich die sozialen Netzwerke für Ihr Unternehmen noch nicht als voller Erfolg erwiesen“. Da wir selbst schon Studien zum Thema „Social Media Effektivität“ durchgeführt haben, kann ich das „möglicherweise“ fast in ein „wahrscheinlich“ umwandelt und man wäre noch näher bei den Fakten. Vorweg sei gesagt, dass dies nicht an den sozialen Medien liegt, sondern an deren Einsatz. In der noch relativ jungen Disziplin „Social Media“ fehlt es oft schlicht und einfach noch an Know-how.
Schauen wir uns an, welche Probleme in der Adobe-Studie benannt werden:
Und welche Lösungen ausgeführt werden:
Die von Adobe aufgeführten Punkte sind stimmig – ich möchte Sie allerdings noch einmal im Zusammenhang darstellen und an einigen Punkten ergänzen:
Das Kennzahlenproblem (falsche Messgrößen) ist sicher korrekt. Allerdings sinkt die Zahl derer, die sich rein an der Followerzahl orientieren. Relativ viele Unternehmen haben zwischenzeitlich erkannt, dass es nicht auf die Anzahl (Zukäufe mal völlig außen vor gelassen) der Follower ankommt, sondern auf die Qualität. So sollte man beispielsweise eher die Interaktion messen (entsprechende Tools sind z.B. bei Facebook schon beinhaltet), denn die Interaktion ist eine Vorstufe zu dem, was man letztendlich möchte: Conversion.
Hier kommen wir dann auch gleich zur alles entscheidenden Frage: kann ich die Conversion aus meinen Social Media Aktivitäten überhaupt messen. Laut Adobe-Studie sagen 71% der Marketer „nein“ bzw. „das ist sehr schwierig“.
Ja, es ist schwierig, aber es ist nicht „schwierig, weil es schwierig ist,“ sondern weil die sozialen Netzwerke nicht direkt an die Conversion (den Kauf) angekoppelt sind (außer man hat einen Online-Shop z.B. auf seiner Facebook-Seite). Die sozialen Medien sind im seltensten Fall ein direktes Push-Medium. Vielmehr bilden Sie „unterstützende Maßnahmen“, die nicht direkt auf den Verkauf abzielen. Dies liegt zu einem Großteil im eigentlichen Zweck des Mediums begründet (Netzwerke zur sozialen Kommunikation zwischen Menschen und nicht „Werbe- und Verkaufsplattform“).
Wenn man sich bewusst ist, dass die sozialen Netzwerke eher unterstützendes Medium sind, dann muss man sich fragen: welche weiteren Schritte folgen aus den sozialen Medien heraus bis zur Conversion. Und diese muss man dann messen. Sprich: Wie viele Personen kommen aus einem sozialen Netzwerk auf meine Homepage bzw. auf meinen Shop. Sind das die Leute, die zuvor viel „interagiert haben“? Durch welchen Post kamen besonders viele? Wenn man diese und ähnliche Kennzahlen fixiert, kontinuierlich misst und optimiert, dann kann man seine Social Media Rendite letztendlich auch messen – und verbessern.
Als unterstützendes Monitoring-Tool über alle sozialen Kanäle hinweg empfehlen wir z.B. HootSuite einzusetzen.
Erwähnt werden muss auch noch, dass es natürlich „am Anfang des Trichters“ auch die Menge macht. Social Media ist das neue Massenmedium und entsprechend sollte man hier auf sich aufmerksam machen und für Interaktion sorgen. So ist es z.B. unerlässlich wichtige Informationen (Content) in den sozialen Netwerken „teilbar“ zu machen mittels entsprechender Symbole z.B. auf der Website.
Abschließend lässt sich als Gesamtfazit festhalten:
Eine durchgehende Optimierung und Messung der Aktivitäten im Online Marketing ist zwingend erforderlich und braucht entsprechende Budgets. Die „Rendite-Sprünge" können sehr hoch sein. Hauptaugenmerk sollte man meiner Meinung nach auf die Bereiche Social Media, und Content Marketing legen. Unterstützt durch die Bereiche SEO und Mobile. In Summe: ein Inbound Marketing System entwickeln, das die Kunden zum Unternehmen führt. Die Rendite berechnet sich dann auch ganz ohne die sonst so umfangreichen Push Marketing Spendings.
Wie ist Ihre Meinung? Welchen Benefit ziehen Sie aus Ihren Online Marketing Aktivitäten und was tun Sie zur Optimierung?